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Fliegen mit Kindern

Der Weg ist bekanntlich bei vielen Reisenden das Ziel. Damit das Reisen mit Kindern nicht zum Horrortrip wird, haben wir hier für euch einige nützliche Tipps zusammengestellt, die alle auf Erfahrungswerten reisender Eltern beruhen. Wenn ihr diese beherzigt, dann werden die Flüge im wahrsten Sinne des Wortes „wie im Fluge“ vergehen und schon seid ihr am nächsten Ziel angekommen:

  • Vor der Reise

    • Einstimmung: Bereitet euer Kind schon vor der Reise auf den Flug vor, vor allem, wenn es zum ersten Mal fliegt. Lest gemeinsam Bücher über das Reisen, besucht einen Flughafen in eurer Nähe und lasst die Spannung kurz vor dem Abflug steigen. Fremdschlafen: Wenn es sich um ein sehr kleines Kind handelt, übt ein, dass euer Kind auch an anderen Orten einschlafen kann als im eigenen Bett.
    • Teddybär: Nehmt Spielzeug und Beschäftigungsmaterial mit. Auch der Lieblingsfilm oder -cartoon auf dem Laptop oder Tablet kann hilfreich sein. Auf keinen Fall natürlich dürft ihr das Lieblingskuscheltier vergessen.
    • Lebensmittel, die das Kind gern mag, können ebenfalls eine gute Ablenkung sein. Aber achtet auf die Einreisebestimmungen im Zielland und sorgt im Zweifelsfall dafür, dass die Lebensmittel bei der Ankunft verzehrt sind.
    • Medikamente: Habt eine medizinische Grundausstattung dabei. Fieberzäpfchen und Co. helfen wenig, wenn sie während eines 12stündigen Flugs gut verstaut im Koffer lagern.
    • Wechselkleidung: Nehmt für Kind und eventuell bei sehr kleinen Kindern auch für euch Reserveklamotten für den Fall der Fälle mit (12 Stunden in einem T-Shirt voller Babybrei ist nicht nur für euch, sondern auch für eure Sitznachbarn kein schönes Erlebnis).
    • Startzeit: Legt den Abflugzeitpunkt, wenn möglich, kurz vor die Schlafenszeit des Kindes.
    • Pausen: Baut bei langen Strecken – wenn möglich – einen mehrtägigen Zwischenstopp ein, wenn ihr sowieso umsteigen müsst. Das ist viel entspannter als lange Aufenthalte auf einem Flughafen.
    • Sitzplatz: Bucht bei Flügen, die länger sind als 4-5 Stunden, auch für euer Baby einen eigenen Platz (für den dann allerdings der Kinderpreis zu zahlen ist). Aber länger werdet ihr es kaum mit dem Baby auf dem Schoß aushalten, besonders nicht, wenn ihr selbst auch schlafen wollt. Und eine Garantie auf eine Babyschale im Flieger gibt es nicht.
    • Sitzposition: Versucht, Plätze möglichst weit vorn zu reservieren, am besten direkt vor der Trennwand zur Business Class oder am Notausgang. Dort hat man mehr Bewegungsfreiheit. Häufig kann man an den Trennwänden zwischen Business und Eco Class auch Babyschalen einhängen (falls man keinen eigenen Platz für das Baby reserviert hat). Vorn und genau über den Flügeln sind zudem die Plätze mit den wenigsten Turbulenzen.
    • Buggy: Gebt euren Buggy möglichst erst beim Einsteigen ins Flugzeug ab, denn Windeln, Ersatzkleidung, Nahrung, Kind etc. möchtet ihr nicht quer durch den Flughafen schleppen. Außerdem habt ihr dann recht hohe Chancen, den Buggy auch direkt beim Ausstieg wieder zurückzubekommen.
  • Während des Flugs

    • Flüssigkeit: Lasst eure Kinder immer genug trinken, aber vor allem während Start und Landung; Babys können gestillt werden. Das hilft gegen den Ohrendruck bei kleinen Kindern, die noch keinen Druckausgleich hinbekommen. Auch Schnuller sind hilfreich.
    • Schlaf: Weckt euer Kind nicht während Start und Landung, wenn es tief schläft. Dann wird es nämlich eher deswegen schreien, weil ihr es aus dem Schlaf gerissen habt.
    • Abwechslung: Versucht die Zeit so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Bei größeren Maschinen könnt ihr zwischendurch auch mal mit dem Kind aufstehen.
Der vielleicht wichtigste Tipp und gleichzeitig die größte Herausforderung: Seid selbst so entspannt wie möglich, dann sind sehr wahrscheinlich auch eure Kinder ruhig und entspannt. Und lasst euch nicht von genervten, kinderunfreundlichen Hinter- oder Vorderbänklern ins Bockshorn jagen! Die können ja die meist von der Airline kostenlos gereichten Ohrstöpsel benutzen...
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Unterwegs mit Kindern

An dieser Stelle möchten wir euch wertvolle eigene und gesammelte Erfahrungen weitergeben, die euch die Reiseplanung für Reisen mit Kindern erleichtern. Hier findet ihr auch weiterführende Links zu Websites, die wir informativ und hilfreich finden.
  • Welche Länder eignen sich besonders für Reisen mit Kindern?

    Diese Frage ist vielleicht von allen Fragen diejenige, die am schwersten zu beantworten ist. Während manche Eltern sich kaum aus heimatlichen Gefilden trauen und um keinen Preis der Welt mit ihrem Nachwuchs in Länder außerhalb Europas reisen würden, gibt es dagegen andere, die nur Kriegsgebiete von ihrer Reise mit Kindern ausschließen würden.

    Welche Länder geeignet sind, hängt vom Alter der Kinder und auch eurer eigenen Reiseerfahrung ab. Je jünger die Kinder sind, desto zentraler sind die Fragen, wie schnell eine medizinische Versorgung gewährleistet ist oder wie viele zusätzliche Impfungen nötig sind. Gebiete, in denen der Zugang zu einem Arzt extrem schwierig ist oder in denen für ein Baby besonders gefährliche Krankheiten wie Malaria häufig vorkommen, sollte man daher eher meiden. Mit etwas älteren Kindern kann man dagegen schon eher in abgelegene Gegenden reisen. Und wenn ihr selbst schon viel in Afrika unterwegs wart, erscheint euch eine Reise mit Kindern dorthin vielleicht weniger unmöglich als anderen Eltern, die Afrika bislang nur aus den Abendnachrichten kennen. Wichtig ist jedoch, dass man sich zuvor informiert, wie es sich in den Wunschländern mit jenen Bereichen verhält, die einem selbst besonders wichtig sind, wie z.B. der medizinischen Versorgung, der Art der Nahrungsmittel, hygienischen Verhältnissen, Sicherheit etc., und natürlich, dass man sich mit seiner Auswahl an Zielländern wohlfühlt!

    Den meisten Eltern erscheinen daher westlich geprägt Länder wie die USA, Kanada, Australien und Neuseeland und auch viele Südseeziele als besonders geeignet für ihre Reise. Afrika, Asien und Lateinamerika werden als Zielkontinente extrem unterschiedlich bewertet. Wer aber auf seiner Weltreise wirklich in andere Kulturen eintauchen möchte, der sollte sich von den gewohnten Pfaden wegbewegen. Viele Länder Asiens, wie z.B. Thailand und Vietnam, aber auch Bali in Indonesien, eignen sich aufgrund der guten Infrastruktur und Sicherheitslage aus unserer Sicht und auch derer vieler Eltern auf jeden Fall dafür, sie mit Kindern zu bereisen. Aber auch Afrika und Südamerika sollte man nicht kategorisch ausschließen, denn auch hier kann man in fast allen Ländern mit Kindern reisen, wenn man sich gut darauf vorbereitet.

    In unserem eigenen Blog, aber auch in den Erfahrungsberichten und Blogs anderer Familien, die wir für Euch ausgewählt und bereitgestellt haben, findet ihr viele Informationen zum Reisen mit Kindern in verschiedenen Reiseländern.

  • Wie lange können wir unterwegs sein?

    Die Reiselänge hängt natürlich in erster Linie von eurem Budget und euren zeitlichen Möglichkeiten ab. Mit einem klassischen Around the World Ticket könnt ihr zudem maximal ein Jahr lang reisen. Es gibt aber zahlreiche andere Ticketarten, die nicht dieser Einschränkung unterliegen. Wenn ihr mit Schulkindern unterwegs seid, hängt die Reiselänge natürlich auch davon ab, wie lange euch die Beurlaubung des Kindes genehmigt wird. Das kann jede Schule selbst entscheiden. Wenn ihr wisst, wie lange ihr insgesamt Zeit und Geld habt, dann solltet Ihr euch überlegen, wie lange ihr in den jeweiligen Ländern verweilen wollt: Dabei gilt für Reisen mit Kindern mehr noch als allein: Weniger ist mehr! Ihr kennt eure Kinder am besten und wisst, ob sie sich schnell an neuen Orten eingewöhnen oder lieber länger am selben Platz bleiben wollen. Manchen Kindern macht es gar nichts aus, wenn sie jede zweite Nacht in einem anderen Bett schlafen, andere Kinder brauchen eine Woche, um sich zu akklimatisieren. Und wenn ihr euch nicht sicher seid, dann plant auf jeden Fall so, dass längere Aufenthalte möglich wären. Denkt auch daran, dass eure Kinder bei großen Zeitumstellungen oder extremen Klimawechseln mehr Anpassungszeit brauchen als sonst. Bei Babys empfehlen Experten ca. 1-2 Wochen Eingewöhnungszeit in die neue Klima- oder Zeitzone.

  • Wo erhalten wir reisemedizinische Informationen?

    Zum einen informiert das Auswärtige Amt ausführlich über die medizinische Versorgungslage in fast jedem Land. Hier findet ihr zudem auch die – sofern vorhanden – Impfvorschriften für jedes Land.

    Weitere Informationen erhaltet ihr auch beim Centrum für Reisemedizin.

    Darüber hinaus solltet ihr in jedem Fall mit eurem Kinderarzt eure Reisepläne besprechen. Er weiß am besten Bescheid, falls euer Kind besondere Medikamente benötigt, ob man sie dort bekommt, oder ob das Klima in bestimmten Ländern für euer Kind aus irgendwelchen Gründen ungeeignet ist.

  • Wo erhalten wir VISA-Informationen und welche Reisedokumente braucht das Kind?

    Die einzige 100% zuverlässige Quelle dazu, welche Einreisebestimmungen gelten, ist die jeweilige Botschaft des Ziellandes in Eurem Heimatland, also z.B. die chinesische Botschaft in Berlin. Nur dort könnt ihr sicher sein, die aktuellen Informationen zu erhalten. Das Auswärtige Amt bemüht sich allerdings auch um Aktualität und in den meisten Fällen sind die Informationen hier ebenfalls korrekt.

    Korrekte Informationen erhaltet ihr auch bei unserem Visa-Dienstleister VisumCentrale, der telefonisch Auskünfte erteilt, über den aber auch alle erdenklichen Visa eingeholt werden können. Der große Vorteil: Ihr müsst nicht selbst die Botschaften besuchen und jemand kontrolliert vor Einreichung noch einmal die Vollständigkeit aller Dokumente.

    Viele Visa könnt ihr auch über uns beantragen. Eine Übersicht findet ihr hier: Visa

    Es ist allerdings durchaus schon vorgekommen, dass sich die Einreisevorschriften auch noch während der Reise und kurz vor der Einreise ins nächste Land ändern. Schaut daher immer vor der Weiterreise noch einmal im Internet nach oder hört euch um, ob ihr über die vorgeschriebenen Dokumente und Impfungen verfügt. Im Notfall könnt ihr sie immer noch bei der jeweiligen Botschaft in dem Land besorgen, in dem ihr euch gerade aufhaltet, oder euch dort noch impfen lassen.

    Wichtig ist, dass ihr für die Kinder einen eigenen Reisepass besorgt, denn seit dem 26.06.2012 reicht es nicht mehr, wenn die Kinder in euren Pass eingetragen werden. Sollte ein Elternteil zuhause bleiben, habt unbedingt eine englischsprachige Vollmacht des nichtreisenden Elternteils dabei, vor allem, wenn es sich dabei um den Vater handelt (in arabischen Ländern zum Teil sehr wichtig). In den meisten Ländern reicht ein Kinderreisepass, Länder wie die USA z.B. verlangen aber einen auch für Kinder einen richtigen elektronischen und biometrischen Reisepass. Informiert euch vorher, welche Vorschrift für euer Reiseland gilt.

    Nützliche Informationen zum Thema Kinderreisepass finden sich auch in diesem praktischen Ratgeber, den die Website KidsAway kostenfrei zur Verfügung stellt, wenn man sich dort ebenfalls kostenlos registriert. Der Ratgeber wurde mit dem Bundesinnenministerium gemeinsam erarbeitet, die Informationen darin sind also absolut verlässlich!

  • Welche Transportmittel eignen sich für das Reisen mit einem Kleinkind?

    Auch das hängt natürlich von den Zielländern und auch der Größe des Babys ab, aber bewährt hat sich definitiv ein Tragesystem! Wer schon mal versucht hat, einen Buggy über nicht vorhandene Bürgersteige und unbefestigte Wege zu balancieren, der wird vor allem bei einer Reise in Entwicklungsländer gern auf dieses unpraktische Gepäckstück verzichten. Im Tragetuch oder Tragesack könnt ihr dagegen euer Kind die ganze Zeit am Körper tragen und so jedes Hindernis überwinden. Viele Kinder schlafen zudem am Abend problemlos darin ein und können nach dem Restaurantbesuch in der Unterkunft einfach ins Bett gelegt werden. Aber Vorsicht: nicht jedes Kind ist davon angetan und ihr solltet es bereits zuhause daran gewöhnen. Das gilt auch für den Fall, dass ihr bei eurer Reise ein Kinderreisebett dabeihabt (was ebenfalls für lange Reisen nicht zu empfehlen ist). Wenn das Kind schon öfter darin geschlafen hat, ist das im Urlaub keine weitere ungewohnte Neuerung.

    Für etwas ältere Kinder eignet sich eine Kraxe, die sowohl Rücken von Eltern und Kind schont als auch sehr geeignet ist für Wanderungen. Lasst euch in einem Spezialgeschäft beraten und probiert auch dieses Transportmittel zuhause ausgiebig aus.

  • Erhalte ich in meinem Zielland Windeln und Kindernahrung?

    Diese klassische Frage ist relativ einfach zu beantworten: Ja, aber nicht immer sind sie überall verfügbar! In fast allen Ländern gibt es zumindest in der Hauptstadt große internationale Supermärkte, in denen man westliche Waren kaufen kann und damit auch Pampers und co. Häufig werden diese Produkte jedoch teurer sein als bei uns und einheimische Produkte (wenn auch vielleicht nicht immer unserem Standard entsprechend) günstiger. Auch Babynahrung in Gläsern ist inzwischen in vielen Teilen der Welt erhältlich, enthält aber häufig andere Zutaten als bei uns, nicht selten eine erhebliche Menge an Zucker. Dort, wo ihr sie nicht bekommt, werdet ihr aber meist problemlos Gemüse erhalten können, das ihr selbst zu Babynahrung verarbeiten könnt. Eine kleine Mini-Kochausstattung lohnt sich daher in jedem Fall, auch wenn ihr kein Camping während eurer Reise geplant habt. Denn diese Ausrüstung macht euch unabhängig davon, ob euch eine Küche zur Verfügung steht (z.B. in Asien eher unüblich in Unterkünften). Und die Kochausstattung könnt ihr dann auch zum Abkochen von Fläschchen, Schnullern etc. nutzen. Ältere Kinder werden sicher in vielen Ländern von ihrem üblichen Speiseplan abweichen müssen, denn nicht überall gibt es Pasta, Pommes oder Pizza. Die meisten Kinder gewöhnen sich jedoch schnell daran. Und das ein oder andere exotische Essen zuhause vor der Reise stimmt sie vielleicht schon einmal darauf ein.
  • Ein Tipp für Alleinreisende mit Kind(ern)

    Ein wertvoller Tipp, den wir schon am eigenen Leib erfahren haben: Sollte das Kind einen anderen Nachnamen tragen, als der begleitende Erwachsene, ist es hilfreich, eine Geburtsurkunde dabei zu haben. In einigen Ländern - z.B. Chile - ist es auch nötig, die schriftliche Einwilligung des nicht mitreisenden Elternteils vorweisen zu können. Auch dort, wo es nicht vorgeschrieben ist, würden wir die Mitnahme einer Einwilligung immer empfehlen, um Probleme bei Boarding und Einreise zu vermeiden. Vordrucke findet ihr z.B. hier: kidsaway