Punta Uva / Costa Rica – Süßes Nichtstun im Paradies
Der Titel unseres Punta Uva-Artikels führt in die Irre: Denn „Nichtstun“ gibt es beim Reisen mit Kindern natürlich nicht wirklich. Der Alltag reist immer mit, d.h. Kinder wollen essen und dafür muss man einkaufen, kochen und abwaschen. Aber davon abgesehen haben wir nun eine Woche nicht viel getan. Nach fast zwei Wochen Aktivurlaub, in denen wir fast jeden Tag etwas unternommen haben oder unterwegs waren, versetzen uns diese sieben Tage in einen absoluten Faulenzermodus.
Unsere Cabina (Cabinas Punta Uva), mal wieder ein Glücksgriff über AirBnB mit zauberhaften Vermietern aus Catalonien, liegt mehr oder weniger direkt am Strand. Die 50m dorthin unternehmen wir somit auch mehrfach am Tag, denn das Wasser ist badewannenwarm, klar und relativ flach. Dazu ein von Palmen beschatteter Strand und das Urlaubsglück des Kindes (und somit der Eltern) ist perfekt. Wären da nur die fiesen Sandflies nicht, gemeine Biester, die vor allem dann am liebsten zustechen, wenn es am Strand am schönsten ist: am Morgen und am späten Nachmittag. Auch Tage später sind die kleinen Einstiche noch zu sehen, glücklicherweise sind sie nur im Moment der Tat zu spüren. Die Mini findet das auch nicht lustig und muss immer gut eingepackt werden. Einen im Sand buddelnden Vierjährigen kann man jedoch kaum schützen, der bekommt vor lauter Buddeleifer aber kaum etwas davon mit.
Zum Traumstrand unter Palmen kommt ein tropischer Garten, der alles zu bieten hat, was man sich in Costa Rica wünschen kann: Faultiere, die es sich in der Nachbarpalme gemütlich machen, Brüllaffen, die sich von Ast zu Ast schwingen oder einen mit ihrem sagenumwobenen Gebrüll aus dem Schlaf reißen, massenhaft Landkrabben, die in allen Größen und Farben vor ihren Löchern hocken, Vögel, Kolibris, Eidechsen, Leguane und Eichhörnchen. Sogar eine Mini-Boa lässt sich blicken und eine Tarantel (wenn auch nur noch von hinten). Geier sind unsere ständigen Begleiter am Strand, ein etwas seltsames Gefühl, wenn man sie über sich kreisen sieht… Die Mini ist wenig beeindruckt, außer von der Lautstärke manchen Vogelgesangs. Momme aber findet vor allem die Krabben toll, aber auch Faultiere und Affen. Seine Favoriten bleiben aber die Schmetterlinge, von ihm in liebevollem Kieler Slang „Schmedderlinge“ genannt.
Einfach mal nichts tun
Eigentlich gab es ein paar Ausflüge, die wir geplant hatten, z.B. ins nahe gelegene Naturschutzgebiet Cahuita, wo es viele Tiere zu sehen gibt, aber vor allem ein Korallenriff vor dem Strand, wo man auch mal hätte Schnorcheln können. Wir sind aber so in den Faulenzermodus heruntergefahren, dass wir uns nicht aufraffen können, unseren persönlichen Traumstrand zu verlassen, außer für die nötigsten Einkäufe oder ins nächste Restaurant. Und das tut richtig gut. Das Jahr war anstrengend und langsam bekommen wir den nötigen Abstand zu allem. Es ist aber erschreckenderweise auch schon fast Halbzeit unserer Reise. Warum geht Reisezeit immer so schnell vorbei?
Auch diese Strandwoche vergeht wie im Fluge und wir müssen uns von unserem Hüttchen verabschieden. Momme mag diese Abschiede gar nicht. Er ist am Abreisetag immer sehr schlecht gelaunt und ständig den Tränen nahe. Tschüss sagen lässt er ausfallen und verschwindet lieber ganz schnell ins Auto mit Kopfhörern und MP3-Player. Beim ersten Abschied haben wir noch geschimpft, dass er sich von unseren Gastgebern nicht gebührend verabschieden wollte, inzwischen kennen wir das schon und lassen ihn in Ruhe. Er möchte einfach immer gern bleiben. Ich bin froh, dass ich fast nur längere Aufenthalte geplant habe und wir nicht jede oder jede zweite Nacht die Unterkunft wechseln. Besonders, weil wir immer schnell einen sehr guten Draht zu unseren Gastgebern haben. Das tut den Kindern gut, auch Tomke, die sich gern von ihnen herumtragen lässt. AirBnB und Bed&Breakfast sind für uns daher definitiv die besten Unterkünfte, unpersönliche Hotels wären gar nichts für uns (wie wir leider später im Verlauf der Reise noch einmal feststellen müssen). Wir brauchen immer unser kleines Home away from Home, egal, wo wir sind und wie lange oder kurz wir bleiben.
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Hallo Frauke! Würdest du einer allein erziehenden Mutter von einem 8 Monate alten Baby empfehlen nach Costa Rica zu fahren? Ist es dort sicher genug und schafft man das alleine mit Baby? Danke!
Hallo Birte, ja, das geht in jedem Fall sehr gut. Ich würde dann per Mietwagen das Land erkunden, so bist Du beweglich und flexibel. Unsere Tochter war ja sogar nur 6 Monate, als wir in Costa Rica waren, das ging sehr gut. Und die Costa Ricaner sind sehr kinderfreundlich.