Erdbeeren, Kopi Luwak und 8 Eier
Die Akklimatisierungsphase in Bedugul haben wir schnell abgeschlossen. Durch den halben Hausstand, den wir mit uns herumschleppen, und die wiederkehrenden Aufgaben, die einen mit Baby auf Reisen erwarten, machen wir uns auch neue Orte sehr schnell zu eigen. Alles findet seinen praktischen Platz im Zimmer, die Runden, die man mit Momme dreht, sind schnell erkundet. Und nach einen Tag kennt man jeden Angestellten in der Anlage und Momme hat alle um den kleinen Finger gewickelt. Man ist zuhause!
Viel schneller als ohne Kind. Und genauso schwer fällt es auch jedes Mal, das neue zuhause wieder zu verlassen und sich woanders „niederzulassen“, auch wenn die Eingewöhnung dort genauso schnell verläuft. Die Berge rund um Begudul haben wir nur wenige Tage genossen, aber sie sind in jedem Fall einen Besuch wert! Der Tempel am Danau Bratan in den frühen Morgenstunden ist zurecht der am meisten fotografierte Tempel Balis. Zu dieser Zeit liegt noch etwas Nebel auf dem See und lediglich Balinesen in feierlicher Kleidung holen heiliges Wasser.
Die Kaffee-, Kakao- und Nelkenhaine rund um Munduk sind unglaublich grün und wunderbar, der botanische Garten in Bedugul ein kleines ruhiges Paradies am Rande eines recht lauten und schmutzigen, mehrheitlich muslimischen Dorfes. Auch kulinarisch haben wir ein paar gute Erfahrungen gemacht: Unser „Strawberry Hills Hotel“ war tatsächlich von Erdbeerfeldern umgeben und wir haben sowohl Erdbeersaft und -milchshake getrunken als auch Erdbeermarmelade und frische Erdbeeren gegessen.
Katzenkaffe
In Munduk haben wir den besonderen Kopi Luwak probiert. Schleichkatzen, die in den Kaffeeplantagen leben, fressen nachts die besonders reifen roten Kaffeefrüchte, scheiden später die Bohnen wieder aus, die gesucht und eingesammelt werden und aus denen dann Kaffee geröstet wird. Klingt ungewöhnlich, der Kaffee (indonesisch: Kopi) ist jedoch der teuerste der Welt. Die Katze ist nämlich wählerisch und isst nur die besonders reifen guten Früchte und filtert dazu noch die Bitterstoffe heraus, so dass der Kaffee besonders mild wird. Unsere ungeübten Gaumen konnten allerdings keinen großen Unterschied zu anderem milden Kaffee herausschmecken. Momme hat den Kaffee natürlich nicht probiert, dafür aber etwas ungesüßten Kakao auf dem Löffel. Auf dem Holzlöffel kaute er danach so enthusiastisch herum, dass wir ihn geschenkt bekamen.
Im Hotel waren wir außer als die Eltern von Momme wahrscheinlich ab dem zweiten Tag auch noch wegen einer anderen Anekdote bekannt: Als wir darum baten, jeder gebratene Bananen und einen Toast mit zwei Eiern bekommen zu können, gab es eine Überraschung. Wir erhielten vom besorgten Koch 8 (!) Spiegeleier + 8 Toastscheiben und jeder 5 gebratene Bananen mit Honig. Die Kellnerin erzählte uns später, man hätte Sorge gehabt, wir würden sonst nicht satt werden…
Anders als auf der Hinfahrt befürchtet, hatten wir keinen Dauerregen in Bedugul. Lediglich ein etwas gemäßigteres Klima und wunderschöne Ausblicke und Erlebnisse in den Bergen. Nach drei Tagen war für uns mit Baby, wo tagelanges Trekking flachfällt, nicht mehr allzu viel zu tun. Also zogen wir weiter. Natürlich nicht, ohne dass wir uns wehmütig von den in der kurzen Zeit liebgewonnenen Gewohnheiten verabschiedet haben und dasselbe sämtliche Hotelangestellte von Momme taten. Gusti holte uns pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt ab und weiter ging unsere Reise nach Amed, an die vulkanische Ostküste Balis. Aber von Mommes erstem Baden im Meer berichten wir beim nächsten Mal!
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I am happy to hear this. Kopi Luwak truly is an interesting experience!