Endlich im Meer
Das mag für jemanden, der am Meer lebt, komisch klingen, aber „unser“ Meer befindet sich ja derzeit noch im Winterschlaf. Aus den Bergen sind wir ca. 3 Stunden mit unserem bewährten Fahrer Gusti hierher nach Amed in den Nordosten Balis gefahren. Der Temperaturunterschied zu Bedugul war recht groß. Als wir hier ankamen, waren 35°C und in unserem Bungalow stand die Luft. Daran mussten wir uns erstmal wieder gewöhnen nach den kühleren Tagen in den Bergen.
Aber am ersten Morgen, früh um 7.30 Uhr vor dem Frühstück wurden wir daran erinnert, warum wir hierher gekommen waren: Ab ins Meer! Momme fand das Rauschen der Wellen (klitzekleine Wellen nur, denn das Meer war spiegelblank) ein bisschen unheimlich. Aber das hielt nicht lange an und dann planschte er so vergnügt wie im Hotelpool, dessen Wasser ja auch um einiges kälter gewesen war, als das 30°C warme Meer. Mit so einem kleinen Baby ins Meer? Geht das überhaupt? Ja, das geht wunderbar! Momme trägt einen UV-Schwimmanzug und ein langärmliges UV-Shirt (wir übrigens auch, denn die Sonne hier ist extrem stark), außerdem seinen UV-Hut und eine Sonnenbrille. Dazu drehen wir sein Gesicht weg von der Sonne und cremen ihn mit speziellem physikalischen Baby-Sonnenschutz ein. Außerdem gehen wir nur morgens früh und nach 15 Uhr nachmittags mit ihm ins Meer.
Ein großer Vorteil hier ist, dass der Strand mit schwarzem Lava-Gestein bedeckt ist. Schließlich befinden wir uns zu Fuße des höchsten Berges und Vulkans Balis, dem Gunung Agung. Der schwarze Strand reflektiert die Sonnenstrahlen viel weniger als weißer Sandstrand und ist daher besonders badegeeignet für Babyhaut. Momme genießt das Bad im Meer zweimal am Tag jedenfalls sehr, denn immerhin kühlt es ihn auch ab.
Balinesische Babysitterin
Die Tage gehen so dahin mit Schwimmen und Spielen und zwischendurch lecker Fisch essen. Wir machen keine Ausflüge mehr. Dafür ist es hier ohnehin zu warm. Wir sind dafür so viel wie möglich im Meer und am Strand. Amed ist ein kleines Fischerdorf, dass sich trotz zunehmenden (Tauch)Tourismus seinen ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Die Menschen hier sind sehr stolz darauf, dass es keine großen Hotelanlagen gibt, und leben vom Fischfang und im begrenzten Rahmen auch vom Tourismus. Viele haben ein oder zwei kleine Gästezimmer oder einen Warung, ein Familienrestaurant, wo sie den frisch gefangenen Fisch lecker und günstig zubereiten. Mal wieder sind alle von Momme begeistern und wir sind ihn während des Essens regelmäßig los. Unsere belgische Gastgeberin, die uns alle möglichen Extrawünsche bezüglich Momme erfüllt, hat ihn nun schon zweimal gehütet, damit wir mal ein Stündchen allein Schnorcheln gehen konnten. Morgen ermöglicht sie uns sogar einen gemeinsamen Tauchgang. Damit hatten wir nicht gerechnet und freuen uns umso mehr!
Viele Hotels auf Bali, aber auch zahlreiche Gästehäuser, bieten einen Babysitter-Service auch ganz offiziell an. Wir waren uns immer einig, dass wir das in keinem Fall wahrnehmen werden, und ich bin auch nach wie vor dagegen, Momme in der Obhut mir unbekannter Menschen zu lassen. Aber man hat hier sehr schnell ein Gespür für die Menschen und vor allem, wenn wir ohnehin dabei sind (wie im Restaurant), habe ich überhaupt keine Bedenken. Und Momme freut sich unheimlich über das ständige Unterhaltungsprogramm. Und wenn es ihm reicht, dann schläft er einfach auf dem Arm der entsprechenden Person ein. Das ist ohnehin die neuste Errungenschaft in der Entwicklung unseres Sohnes: Geschlafen wird überall dort, wo man gerade müde ist, auch, wenn es der Arm völlig fremder Personen ist.
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