Camper, Bulli, Wohnmobil: Tipps und Tricks für den nächsten Road Trip
Überlegt ihr, ein Ziel eurer Reise mit einem Camper zu bereisen? Könnt euch aber nicht so richtig vorstellen, was man bei der Auswahl beachten muss? Was man überhaupt mitnehmen sollte und wie der Alltag dann so konkret aussieht? Dann haben wir hier ein paar Tipps und Tricks für euch. Außerdem gibt’s eine kommentierte Packliste und ein paar Do’s and Don’ts, damit euer nächster Roadtrip garantiert gelingt und für die ganze Familie ein tolles Erlebnis wird.
Das erste Mal im rollenden Zuhause
Zugegeben: Bevor ich das erste Mal in einen Camper gestiegen bin, konnte ich mir im Leben nicht vorstellen, wie in so ein kleines Ding alles Wichtige, was sonst in einer ganzen Ferienwohnung Platz findet, verstaut werden kann. Wie man sich nicht ständig gegenseitig auf die Füße tritt, den Kopf stößt oder permanent auf der Suche nach irgendwas ist, das sich leider gerade unter einem Berg anderer Dinge versteckt.
Ok, ich habe mir den Kopf gestoßen, sogar mehrmals, und zumindest mein Mann hat auch regelmäßig länger etwas gesucht. Denn er hatte Grundregel Nr. 1 für ein angenehmes und einfaches Leben im Camper missachtet: Jedes Ding hat seinen Platz und dahin packt man es auch besser immer wieder zurück. Dazu später mehr. Aber: es war alles viel einfacher und unkomplizierter als gedacht und die ganze Familie ist extrem auf den Geschmack gekommen! Aber fangen wir doch vorn an.
Fahrzeugauswahl
Es gibt unzählige Camperarten: Kleine Campervans ohne Dusche und WC, die gerade einmal Platz für zwei Erwachsene und ein Baby haben, bis zu Luxuswohnmobilen, die eher einer kleinen Wohnung auf Rädern gleichen. Und alles erdenklich andere dazwischen. Wofür ihr euch entscheidet, ist häufig eine Sache des Budgets. Es ist aber auch abhängig vom Zielland, welche Modelle überhaupt zur Vermietung angeboten werden. Und dann ist es noch Geschmackssache und eine Frage persönlicher Vorlieben, ob man eher klein und kuschelig, oder geräumig und luxuriös unterwegs sein möchte.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl, über die ihr euch Gedanken machen solltet:
1. Größe
Wie viel Platz braucht ihr wirklich? Wie viele Schlafplätze? Wie lang muss das Bett sein, wie groß der Tisch? Vor allem bei Reisen in Länder mit unbeständigem Wetter ist es gut, wenn ihr euch auch mal längere Zeit im Inneren des Fahrzeugs aufhalten könnt, dort kochen und essen. Wer beim Schlafen viel Platz braucht, sollte darauf achten, dass die Betten groß und lang genug sind (Maße sind in der Camperbeschreibung immer mit angegeben). Und wer nicht viel Lust hat, täglich umzubauen, braucht auch eher ein größeres Wohnmobil.
Bedenkt aber, dass man mit kleineren Campervans auf engen, kleinen Bergstraßen besser vorankommt. Manche Nationalparks in den USA erlauben gar keine Befahrung mit den großen Schlachtschiffen. Und ihr wollt auch mal in die Stadt? Enge Altstädte in Südeuropa oder Großstädte mit wenigen Parkmöglichkeiten sind nix für sperrige Kreuzer. Auf breiten und einsamen Straßen in Kanada dagegen kann man auch per Reisebus unterwegs sein, ohne in Bedrängnis zu geraten.
2. Alter
Je älter ein Mietfahrzeug, desto günstiger ist der Tagespreis. Nach 2-3 Jahren gehen viele Fahrzeuge aus der regulären Vermietung und werden dann von Budgetanbietern weitervermietet. Die Wohnmobile haben dann einige Kilometer auf der Uhr, die intensive Nutzung hat ihre Spuren am Mobiliar hinterlassen und es kann eher mal etwas defekt sein. Dafür hat man aber in der Regel einen guten Kundenservice, der schnell Abhilfe schaffen kann, und eben deutlich weniger Geld ausgegeben, als für das nagelneue Pendant.
3. WC/Dusche
Hier kommen wir jetzt tatsächlich sehr in den Bereich persönlicher Vorlieben. Ich selbst hasse nichts mehr, als wenn ich nachts durch die Dunkelheit irgendwo draußen ein Klo suchen muss. Denn da könnte ich ja kleinen oder großen Krabbeltieren/Hunden oder was auch immer begegnen. Ich war daher heilfroh, eine Toilette im Camper zu haben. Auch mit dem halbwegs schlafwandelnden Kind wäre ich ungern im Schlafanzug bei ca. 12 Grad mitten in der Nacht 150 m zum Toilettenhäuschen gewandert.
Eine Dusche dagegen wäre mir persönlich in den meisten herkömmlichen Campern zu eng. Größere Camper haben natürlich auch hier mehr Platz. Die meisten Wohnmobilisten nutzen jedoch die meist völlig ausreichenden und häufig auch geräumigen Duschen auf Campingplätzen oder springen einfach mal in einen glasklaren See (das dann aber bitte OHNE herkömmliche Pflegeprodukte).
Wer in Neuseeland Freedom Camping betreiben oder auf sehr günstigen und einfachen Campingplätzen stehen möchte, der braucht gewisse Features im Bereich Abwasser/Toilette, um das überhaupt zu dürfen. Achtet in so einem Fall darauf, dass euer Fahrzeug das Siegel „self contained“ besitzt. Wir beraten euch dazu gern.
4. Alkoven/Hochdach
Als Alkoven bezeichnet man eine Schlafgelegenheit, die sich quasi in der 1. Etage eures Fahrzeugs befindet, und zwar über der Fahrerkabine, je nach Größe des Fahrzeugs auch über den Rücksitzbereich ragend. Der ganz große Vorteil: Dieses meist für 2 Personen nutzbare Bett ist immer aufgebaut und während der Fahrt kann man auch Bettzeug des unteren Betts, Jacken und andere leichte Dinge dort lagern. Weiterer Vorteil: Wenn man mit Kindern reist, können sie dort oben schlafen, während man unten noch ganz normal am Tisch sitzen kann (wichtig bei Kälte oder Regen draußen).
Klassische Wohnmobile haben fast immer Alkoven (aber Achtung, es gibt auch Modelle, bei denen die obere Schlafgelegenheit zum Herunterklappen im hinteren Teil des Fahrzeugs ist; hier ist ständiges Auf- und Abbauen nötig und die Lagermöglichkeit entfällt). Campervans für vier Personen sind dagegen meist mit einem Hochdach ausgestattet, das dieselbe Funktion erfüllt. Kleine Vans ohne Toilette gibt es auch komplett ohne Dacherhöhung, der Platz darin ist aber meist für eine vierköpfige Familie extrem begrenzt.
5. Leistung/Verbrauch/Umweltzonen
Natürlich ist es auch nicht ganz unwichtig, wie viel Benzin bzw. Diesel euer Fahrzeug verbraucht, denn das müsst ihr ins Budget eurer Reise einplanen. Vergleicht also gern den angegebenen Verbrauch. Auch die PS-Zahl kann von Bedeutung sein, wenn ihr mit eurem Zuhause auf Rädern steile Bergpassagen nicht nur im ersten Gang erklimmen wollt.
Und Last but not Least kann aufgrund von zum Teil strengen Umweltauflagen in manchen, besonders europäischen Städten (etwa London) für manche Fahrzeuge die Einfahrt gänzlich verboten oder zumindest mit Gebühren oder einer elektronischen Anmeldung verbunden sein.
Packliste
Natürlich ist eine Packliste sehr individuell und hängt auch davon ab, was euer Camper schon alles mitbringt. Aber für den Fall, dass er eher spärlich ausgestattet ist, findet ihr hier eine umfangreiche Liste, was ihr dabei haben oder euch vor Ort dazukaufen solltet.
- Persönliche Kleidung (das hängt vom Reiseziel ab, aber generell nicht zu viel mitschleppen, es muss ja auch irgendwo untergebracht werden, das gilt vor allem für Schuhe)
- Flipflops/Badelatschen/Crocs (die braucht man wirklich ständig)
- Kulturbeutel (am besten zum Aufhängen)
- Reiseapotheke (gern in einem Kasten, dann kommt man schneller an die Medikamente als im Beutel)
- Traveltowels (bitte KEINE Frottier-Handtücher, die trocknen viel zu langsam und nehmen viel Platz weg)
- Wäscheleine und Wäscheklammern
- Eimer (vielseitig einsetzbar: Wäsche waschen, gefangenen Fisch lagern, Dachleckage auffangen)
- Waschschüssel mit Spülbürste und Spülmittel für Lagerung und Transport von dreckigem Geschirr
- Geschirrhandtücher und Lappen
- Panzertape, Tesafilm, Alleskleber, Band (ihr glaubt nicht, wie oft wir das gebraucht haben unterwegs)
- Regenschirme
- Campingtisch mit Stühlen je nach Anzahl der Mitreisenden (absolut essentiell)
- Fußmatte, die ihr immer sofort vor die Tür legt, sobald ihr irgendwo angekommen seid. Erspart euch die permanente Nutzung von:
- Handfeger und Schaufel
- Mülltüten
- Kein Klo an Bord? Ein Porta Potti ist allemal netter, als sich in die Natur zu hocken. Wenn letzteres nicht vermeidbar, braucht ihr auf jeden Fall einen Spaten
- Einen Campingkocher (damit ihr stark Riechendes auch mal draußen kochen könnt)
- Tupperdosen/Folie/Glasbehälter etc.: Zum Unterbringen von angebrochenen Lebensmitteln oder Essensresten
- Geschirr: Hier reicht ganz wenig: Große und kleine Teller, Schüsseln, Becher, Gabeln, Messer, große und kleine Löffel (das alles für alle Reisenden je einmal), 2-3 Töpfe, eine Pfanne, ein scharfes Messer, ein Brotmesser, ein Taschenmesser, ein paar Küchenhelfer (wie Suppenkelle, Korkenzieher, Pfannenwender, Schneebesen, Küchenschere), eine Rühr- und Salatschüssel, eine Teekanne und eine Kaffeekanne (French Press oder Espresso). That‘s it.
- Reisespiele, Rätselhefte, Vorlesebücher, kleine Dose Lego, ein paar Autos und Schleichtiere, 1-2 gerade sehr beliebte oder auch neue kleine Spielzeuge, MP3-Player mit Musik und Hörspielen für die Autofahrten, Stifte, blanko Schreibhefte zum Malen
- Sonnenbrillen
- Reiseführer
- Karten! Navis und Navi-Apps sind nice to have, aber die gute alte Karte hilft auf jeden Fall bei der Routenplanung, damit man einen Überblick hat.
- USB-Hub mit Zigarettenanzünder-Adapter, damit ihr eure Geräte auch ohne Stecker und auch während der Fahrt laden könnt
- Elektronik nach persönlichem Bedarf
- Eine kombinierte Camping- und Mückenlampe
- Wolldecke (kann auch gut als Unterlage dienen, falls die Schlaffläche eher hart ist)
- Schuhkiste (wenn die Schuhe in keinen Schrank oder anderes Fach passen; hält den Camper sauberer, als wenn sie irgendwo herumfliegen)
- Trinkwasserkanister mit 12-20 l und Zapfhahn (Achtung, möglichst den Hahn nie anfassen, um Verkeimung zu verhindern)
- Sandspielzeug (mindestens 1 Eimer und 1 Schaufel pro Kind; Ball)
- Ein paar größere Einkaufstaschen + Strandtasche
Camperalltag
Seid ihr erstmal unterwegs, stellt sich ganz schnell ein zauberhaftes Freiheitsgefühl an. Musik rein, Scheiben runter, ab auf die Straße! Hier haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, die euch den Alltag mit Kindern beim Camperleben erleichtern und euch einen unvergesslichen Camperurlaub ermöglichen.
1. Campereinrichtung
Zwei grundsätzliche Vorgehensweisen würde ich ganz dringend empfehlen: Zum einen ist es wirklich zentral und spart euch eine Menge Kramerei, wenn ihr alles, was ihr ständig benötigt, griffbereit habt. Packt also Sachen, die ihr täglich benötigt, nicht ganz nach hinten. Oder packt generell so, dass ihr an alles schnell herankommt. Dabei hilft, Dinge in Kisten oder Taschen zu bündeln und nicht einzeln in den Schränken zu verstauen.
Zum anderen sucht euch für jedes Ding EINEN Ort, an dem es normalerweise verstaut ist, wenn es nicht gerade in Benutzung ist. Und packt es nach Gebrauch IMMER wieder dorthin zurück. Das bewahrt euch nicht nur vor einem Riesenchaos in dem doch recht begrenzten Innenraum. Es verhindert vor allem, dass ihr den ganzen Tag ständig auf der Suche nach irgendetwas seid. Letzteres nämlich erhöht den Stressfaktor und vor allem den Streitpegel bei allen Beteiligten enorm. Auch die Kinder können das schnell lernen, was wohin gehört und es auch selbst wieder dorthin zurückzulegen.
2. On the Road
Ein Roadtrip beinhaltet zwangsläufig, dass ihr euch eine vielleicht nicht unerhebliche Zeit eurer Reise auf der Straße befindet. Nicht alle Kinder – ehrlich gesagt die meisten nicht – finden das bloße Genießen von traumhaften Landschaften so spannend wir ihr. Sorgt daher dafür, dass es immer wieder spannende Fahrtunterbrechungen gibt: an wilden Bächen, auf Spielplätzen, auf grünen Wiesen oder an Orten, die ihr ohnehin besuchen wolltet.
Plant Fahrten mit kleineren Kindern altersgemäß, vielleicht über deren Schlafzeiten am Mittag. Fahrten in der Nacht bieten sich dagegen bei Roadtrips mit Campern weniger an. Zum einen ist es in vielen Camper-Reiseländern aufgrund von Straßenverhältnissen und Tierwanderungen eher nicht zu empfehlen, im Dunkeln unterwegs zu sein. Zum anderen seht ihr überhaupt nichts von eurer Umgebung und verpasst damit einen der Hauptgründe, warum man überhaupt einen Roadtrip unternimmt.
Während der Fahrt könnt ihr mit Hörspielen und –büchern, Rätsel- und Malheften, kleinen Reisespielen und natürlich überhaupt Spielen (Kennzeichen raten etc.) für Abwechslung sorgen. Konsultiert dazu auch gern unsere Buchempfehlungen. Snacks halten außerdem Kinder und FahrerIn bei Laune, ohne dass man beim kleinsten Hunger sofort anhalten muss.
3. Stellplätze
Es mag Menschen geben, die gern auf asphaltierten Plätzen dicht an dicht mit anderen Wohnmobilisten stehen, die ihnen den Blick auf das Bergpanorama versperren. Wahrscheinlich sind das diejenigen, die auch gern Handtuch an Handtuch am Strand liegen. Wir gehören jedenfalls nicht dazu. Schnell haben wir gemerkt, was für uns einen guten Stellplatz für die Nacht ausgemacht hat.
Wichtig waren uns die folgenden Punkte. Weil aber nicht immer alles davon möglich ist, sind sie nach Priorität sortiert:
a) So weit wie möglich weg von der nächsten größeren Straße oder gar Bundesstr. (laut, gefährlich für kleine Kinder und zerstört wirklich jedes Idyll)
b) Kein Asphalt, sondern eine schöne grüne Wiese
c) Kein Stehen dicht an dicht, sondern genug Abstand zu den Nachbarn
d) Nähe zu Ausflugszielen (Wanderungen, Sights), zu Fuß oder wenigstens nur in kurzer Fahrentfernung oder mit Öffis erreichbar, damit man das Fahrzeug nicht täglich bewegen muss
e) Gern am Wasser (aber Vorsicht mit sehr jungen Kindern)
f) Spielplatz oder andere Spielmöglichkeiten wie Bach, Wald oder Strand
g) Evtl. kleiner Shop, aber eher unwichtig
h) Strom / Duschen / Abwaschmöglichkeiten / Waschgelegenheit / Abwasserent- und Frischwasserversorgung, aber das hat man eigentlich auf fast allen regulären Campingplatz, daher hier als letzter Punkt gelistet
Um einen schönen Stellplatz zu finden, gibt es neben klassischen Karten auch vom Zielland abhängige tolle Apps, auf denen genaue Beschreibungen und Bewertungen zu finden sind. Auch Blogs und Reiseführer können darüber Auskunft geben. Wenn man frei stehen kann und darf, empfiehlt es sich, in kleine Nebenstraßen abzubiegen und sich abseits der größeren Touristenströme zu bewegen.
4. Mahlzeiten
Macht es euch leicht: Aufgrund von weniger Geschirr, Kochplatten und überhaupt Platz sind eure Möglichkeiten begrenzt. 5-Gänge-Menüs sind machbar, aber umständlich und wahnsinnig zeitraubend. Haltet eure Mahlzeiten daher einfach. Und lasst auch mal Fünfe gerade sein, was die Ausgewogenheit eurer Ernährung angeht. Ein paar Wochen Nudeln, Würstchen über dem Grill und Reis mit Gemüsesoße haben noch niemandem geschadet und schmecken den meisten. Obst und Rohkost dazu sind schnell vorbereitet und sorgen für die nötigen Vitamine.
Abwasch am besten immer sofort nach dem Essen, sonst riecht es schnell unangenehm im Fahrzeug. Und aus eigener leidvoller Erfahrung rate ich auch davon ab, im Camper zu braten, wenn ihr nicht eine Nacht auf einem Kissen schlafen wollt, das nach Imbissbude riecht. Dafür kann ein Campingkocher draußen extrem nützlich sein.
5. Routinen entwickeln
Da es einiges gibt, was man anders als im Hotelurlaub täglich zu erledigen hat, spart es eine Menge Zeit, bei diesen Dingen Routinen zu entwickeln und Aufgaben zu verteilen. Sonst muss man sie nämlich ständig neu besprechen oder sie werden schlicht vergessen. Wer baut nach Ankunft am Stellplatz was auf, wer bespaßt die Kinder, wer kocht, wer wäscht ab, wer wirft noch mal einen Blick hinter sich, ob auch nichts liegengeblieben ist? Klare Zuständigkeiten verhindern auch, dass einer sich für alles allein verantwortlich fühlt, eine Falle, in die vor allem Familien schnell tappen, bei denen zuhause hauptsächlich ein Elternteil für Haushalt und Kinder zuständig ist.
Natürlich muss das nicht in Stein gemeißelt sein und Aufgaben können mal getauscht werden. Gern können hier auch die Kinder eingebunden werden. Je nach Alter können sie kleine Dienste übernehmen, und wenn es nur das tägliche Brötchen holen am Kiosk ist. Das gibt ihnen das Gefühl, ein wichtiger Teil der Reisegesellschaft zu sein, und nimmt euch einen zusätzlichen Gang ab.
6. Rituale mit Kindern
Die meisten Kinder lieben Campen, denn sie sind einfach dafür geschaffen, den ganzen Tag draußen zu sein. Aber sie sind auch Gewohnheitstiere und nicht alle kommen leicht damit zurecht, ständig den Schlafplatz zu wechseln. Etabliert daher Rituale oder nehmt einfach eure Alltagsrituale von zuhause mit. Das gilt besonders für das Zubettgeh-Ritual.
Habt ihr euch erstmal im kleinen Campervan zurechtgewurschtelt und ein- oder zweimal den abendlichen Ablauf geprobt und optimiert, wird es euch am dritten Tag so vorkommen, als würdet ihr schon immer im Camper leben. Und eure Kinder fühlen sich ganz schnell zuhause im rollenden Heim.
Das wilde Leben genießen
Campingurlaub im Wohnmobil ist nicht wie Zelten. Es ist aber auch kein Stadturlaub im Boutique-Hotel. Ein Roadtrip mit rollendem Zuhause gibt euch die maximale Freiheit, jederzeit und überall zu verweilen oder eure Reise fortzusetzen. Und dabei ganz viel draußen zu sein in der Natur. Erweitert diese Freiheit, indem ihr euch von der Alltagsperfektion löst.
Lasst die Kinder im Dreck spielen, bis sie vor Müdigkeit und Glück mit ungewaschenen Füßen umfallen und einschlafen. Brecht mit eurer Gewohnheit, dass immer alle gemeinsam am Tisch sitzen müssen bis zum Ende der Mahlzeit, wenn eure Kinder aber doch so gern weiter an ihren Holzspeeren schnitzen wollen und außerdem schon satt sind vom Stockbrot der Nachbarscamper. Nehmt Sand unter den Füßen im Camper gelassen, denn immerhin stammt er von einem kanadischen Flussbett oder direkt vom Strand der australischen Ostküste. Tägliches Rasieren, Haare waschen, Schminken? Wird total überbewertet…
Lasst doch mal los und genießt das wilde, einfache Leben unterwegs, am besten mit einem guten Glas Wein oder einfach dem unverstellten Blick auf eindrucksvolle Landschaften und dem Lachen eurer Kinder im Ohr.
Liebe Frauke,
Danke für diesen tollen Bericht! Wir waren ohne Kinder unterwegs und finden trotzdem viele Details in deinem wieder, die uns auch wichtig waren. Insbesondere aber für wenig erfahrene Reisende, die ihre Elternzeit nutzen für einen ausführlichen Roadtrip, ist deine Liste mit Tips Gold wert! Unbedingt gut vermarkten für all die jungen Eltern :)
Liebe Nina,
es freut mich zu hören, dass Du unseren Beitrag so nützlich findest. Du darfst ihn dann bei Gelegenheit gern weiterempfehlen ;-) Wir sind auch richtig auf den Geschmack gekommen und nächstes Jahr geht’s dann wieder los…